Inflationsgeschützte Geldanlagen im Euroraum
Auch wenn die Inflationsrate in Deutschland derzeit vergleichsweise niedrig ist, so wird es sicherlich auch wieder Zeiten geben, in denen die Inflation deutlich ansteigen wird. Gerade in solchen Konjunkturzeiten sind viele Anleger auf der Suche nach inflationsgeschützten Geldanlagen in den Euroländern. Prinzipiell gelten in erster Linie solche Anlageformen als inflationsgeschützt, deren Ertrag nicht ausschließlich auf reinen Kapitalguthaben basiert.
Dies ist zum Beispiel bei Tagesgeldern, Festgeldern, sonstigen Anlagekonten oder auch bei vielen Anleihen der Fall. Stattdessen zeichnen sich inflationsgeschützte Geldanlagen in erster Linie dadurch aus, dass hinter der Anlage ein Sachwert steht. Dies kann zum Beispiel eine Aktiengesellschaft mit ihrem Vermögen sein, sodass im Allgemeinen auch Aktien in die Gruppe der inflationsgeschützten Geldanlagen eingeordnet werden. Denn die Rendite ergibt sich nicht in erster Linie durch vorhandene Guthaben, sondern durch eine Steigerung des Unternehmenswertes bzw. des Gewinns des Unternehmens. Neben den Aktien gibt es noch mindestens zwei weitere Geldanlagen, die ebenfalls in den Bereich der klassischen inflationsgeschützten Anlageformen fallen. Zu erwähnen ist hier auf jeden Fall das Investment in Immobilien, denn auch hier handelt es sich um einen Sachwert. Der Wert der Immobilie ist nämlich nicht von der Inflation oder gar von der Entwicklung der Kapitalmarktzinsen abhängig, sondern auch hier steht die Wertentwicklung des jeweiligen Sachwertes in Form des Objektes im Vordergrund. Daher raten Experten fast immer dazu, unter anderem auch in Immobilien zu investieren, wenn es um eine inflationsgeschützte Anlageform geht.
Allerdings muss in diesem Zusammenhang beachtet werden, dass das Investment in Immobilien relativ langfristig betrachtet werden sollte, was unter anderem auch eine längerfristige Kapitalbindung beinhaltet. Ähnlich sieht es mit der dritten Möglichkeit aus, auf welche Weise die Anleger inflationsgeschützt investieren können. Die dritte Möglichkeit besteht aus dem Investment in Gold, am besten in physisches Gold, also in Münzen, Barren oder auch Münzbarren. Beim Gold ist es ebenfalls so, dass es sich hier um einen Sachwert handelt. Denn das Edelmetall als solcher hat einen Wert, der ebenfalls vollkommen unabhängig von der Inflation ist. Viele Kritiker des Währungssystems gehen zum Beispiel in Krisenzeiten davon aus, dass Gold irgendwann die einzig mögliche Zahlungsform sein könnte, falls das Papiergeld nur noch einen geringen oder gar keinen Wert mehr hat. Daher ist die Anlage in Gold vor allen Dingen auch für solche Anleger sehr gut geeignet, die dem Euro auf lange Sicht nicht trauen und vielleicht sogar ein Zusammenbruch des Währungssystems befürchten. Beim Gold ist jedoch ebenfalls zu beachten, dass man das Investment langfristig ansehen sollte. Denn bei einer kurzfristigen Anlage in Gold würde es sich im Prinzip nur um eine reine Spekulation handeln.