Gewinn- und Umsatz-Tantieme im Vergleich
Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland bekommen ein Festgehalt, mit dem sie jeden Monat kalkulieren können. Unabhängig davon, ob es sich bei den Beschäftigten um Arbeiter oder Angestellte handelt, ist dieses Grundgehalt fast immer die einzige Einnahmequelle, die aus der Beschäftigung heraus vorhanden ist. Darüber hinaus gibt es allerdings auch Arbeitnehmer, die neben ihrem Gehalt noch weitere Leistungen erhalten, wie zum Beispiel einen Bonus.
In den meisten Fällen ist eine solche Zusatzzahlung bei gewöhnlichen Angestellten der unteren oder mittleren Führungsebene nicht üblich, wohl aber in den „echten“ Führungspositionen. Meistens sind es Vorstände bzw. Geschäftsführer, die vom Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen einen Bonus erhalten. In aller Regel besteht eine Voraussetzung darin, dass ein bestimmtes Ziel erreicht werden muss, wie zum Beispiel die Steigerung des Jahresgewinns oder des Umsatzes. Im Fachjargon werden Bonuszahlungen oftmals auch als Tantiemen bezeichnet, wobei es sich dabei von der Bedeutung her meistens nur um zwei unterschiedliche Begriffe für den gleichen Sachverhalt handelt. Im Bereich der Tantiemen lassen sich die Zahlungen bezüglich der Struktur in zwei Gruppen einteilen, nämlich zum einen in die Gewinn- und zum anderen in die Umsatztantiemen. In beiden Fällen erhält der Geschäftsführer oder Vorstand eine Bonuszahlung, falls er eine festgelegte Voraussetzung erfüllen kann. Bei den Gewinntantiemen gibt es zum Beispiel zwei Varianten, nämlich zum einen die Zahlung eines festen Geldbetrages und zum anderen eine prozentuale Beteiligung am Gewinn bzw. an der Gewinnsteigerung.
Im Kern besteht die Voraussetzung bei den Gewinntantiemen darin, dass der Vorstand bzw. Geschäftsführer es schaffen muss, den Gewinn des Unternehmens um einen bestimmten prozentualen Wert oder einen Geldbetrag in Euro zu steigern. Gelingt ihm dies, bekommt er entweder einen vereinbarten Betrag oder er wird prozentual an der Erhöhung teilhaben können. Eine etwas andere Form der Tantiemen sind die sogenannten Umsatztantiemen. Diese funktionieren von der Grundstruktur her genauso wie die Gewinntantiemen, jedoch ist hier ein zu erreichender Umsatz der Maßstab. Zwar ist es grundsätzlich nicht so, dass steigende Umsätze zwangsläufig zu höheren Gewinnen führen, aber in den meisten Fällen stehen beide Größen dennoch in enger Verbindung miteinander. Auch bei den Umsatztantiemen ist es so, dass die Zahlung entweder als Geldbetrag in Euro erfolgt oder der Vorstand wird prozentual an der Umsatzsteigerung beteiligt. Wie die Boni im Einzelnen aussehen, wie hoch sie sind und an welche Voraussetzungen sie gebunden sind, wird in aller Regel individuell zwischen dem jeweiligen Unternehmen und den Führungspersonen vereinbart. So kann es durchaus dazu kommen, dass beispielsweise mehrere Geschäftsführer in einem Unternehmen unterschiedliche Tantiemen erhalten.