Monatliche Zinsgutschriften und Zinseszinsen
Man kann als Anleger heute Erträge in verschiedenen Formen erzielen, denn je nach Art des Finanzproduktes fallen nicht nur Zinsen als Ertrag an. Darüber hinaus gibt es nämlich auch noch Anlageformen, durch deren Nutzung der Anleger beispielsweise eine Dividende, Kursgewinne oder Währungsgewinne erhält, die natürlich auch eine Form des Ertrages darstellen. Dennoch sind die Zinsen natürlich nach wie vor die am häufigsten auftretende Ertragsart.
So erhält man Zinsen bei vielen bekannten Geldanlagen als den Hauptertrag, wie zum Beispiel bei Anleihen, Spareinlagen, beim Fest- oder beim Tagesgeld. Dennoch kann es bezüglich der Zinsgestaltung hier Unterschiede geben. So unterscheidet man zum Beispiel danach, ob der Zinssatz garantiert oder variabel ist. Und auch bezüglich des Zeitpunktes der Zinsgutschrift bzw. der Frequenz gibt es durchaus Unterschiede zwischen den verschiedenen Geldanlagen. Meistens werden die Zinsen einmal im Jahr gutgeschrieben und der Zinssatz ist garantiert. Aber natürlich gibt es auch die Anlagen bzw. Angebote, die einen variablen Zinssatz und/oder eine unterjährige Zinsgutschrift beinhalten. Besonders im Bereich der Tagesgeldanlage ist es so, dass der Zinssatz sich einerseits jederzeit ändern kann (variable Verzinsung), und die Zinsgutschrift andererseits dann auch öfter als einmal im Jahr erfolgt. Für den Anleger ist nun natürlich interessant zu wissen, ob eine unterjährige Zinsgutschrift, zum Beispiel eine monatliche Gutschrift der Zinsen, auch Vorteile für ihn mit sich bringen kann.
Tatsächlich gibt es einen Vorteil der monatlichen Zinsgutschrift, der jedoch nur dann zum Tragen kommt, wenn die Zinsen auf dem Anlagekonto verbleiben, und nicht etwa an ein externes Konto des Anlegers überwiesen werden. Dieser Vorteil lautet in diesem Fall Zinseszinseffekt. Und diesen Effekt gibt es eben nur dann, wenn die Zinsgutschrift öfter als einmal im Jahr erfolgt und die Zinsen zudem auch auf dem Anlagekonto gutgeschrieben werden. Unter diesen Voraussetzungen erhält der Anleger dann nämlich Zinsen der Zinsen, was letztendlich dazu führt, dass am Jahresende der Zinsbetrag höher ist, als wenn nur die „übliche“ jährliche Kapitalisierung der Zinsen erfolgt wäre. Zinseszinsen an sich entstehen dadurch, dass eine Anlagesumme X zunächst über einen bestimmten Zeitraum hinweg, zum Beispiel über einen Monat hinweg, verzinst wird. Die für den Monat anfallenden Zinsen werden dann zum Kapital hinzugefügt, sodass dann der zu verzinsende Betrag im nächsten Monat aufgrund der Zinskapitalisierung höher ist, als noch im vergangenen Monat. Die zweite Zinsgutschrift während der Laufzeit beinhaltet dann also bereits Zinseszinsen, da die Zinsen vom ersten Monat im zweiten Monat als Kapital mit verzinst worden sind. Umso öfter die Zinsen also gutgeschrieben werden, desto größer ist für den Anleger dann der Ertrag aus dem Zinseszinseffekt.