Abzinsungspapiere und Zinsen im Vergleich

Bei festverzinslichen Wertpapieren wird zwischen solchen mit jährlicher Zinszahlung sowie Abzinsungspapieren und Aufzinsungspapieren unterschieden. Bei einem Abzinsungspapier erfolgt die Anrechnung des Zinsertrages bereits beim Erwerb des Wertpapieres, indem dieser vom Nennwert abgezogen wird. Der auf diese Weise errechnete zu bezahlende Betrag wird als Emissionswert bezeichnet. Steuerlich wird der Zinsertrag jedoch erst im Jahr der Rückzahlung angerechnet, da dieser erst dann dem Anleger konkret zufließt.

Entgegen der steuerlichen Bewertung steigt der Ertrag eines Abzinsungspapieres rechnerisch von Jahr zu Jahr, da der Sparer vom Zinseszins-Effekt profitiert. Aus steuerlichen Gründen bietet sich für den Anleger an, Abzinsungspapiere mit unterschiedlichen Rückgabejahren zu erwerben. Da es sich bei Zinserträgen um Einkünfte aus Kapitalvermögen handelt, fallen Steuern nur in den Fällen an, in welchen der Freistellungsauftrag bereits ausgeschöpft wurde. Zudem beträgt die Höhe der Abgeltungssteuer lediglich fünfundzwanzig Prozent zuzüglich der Solidaritätsabgabe und eventueller Kirchensteuer und liegt somit für viele Anleger unterhalb ihres persönlichen Steuersatzes. Die klassische Form eines Abzinsungspapieres ist der abgezinste Sparbrief, welcher sich auch heute bei vielen Anlegern noch großer Beliebtheit erfreut. Der abgezinste Sparbrief weist eine Laufzeit zwischen einem und zehn Jahren auf und kann nicht vorzeitig zurückgegeben werden.

Bei den meisten Banken ist bei Bedarf jedoch das Beleihen des Sparbriefes möglich, wobei der Sollzinssatz üblicherweise einen Prozentpunkt über dem vereinbarten Habenzinssatz liegt. Der abgezinste Sparbrief wird am Ende der Laufzeit auf das Konto des Inhabers ausgezahlt. Üblicherweise wird das entsprechende Konto bereits beim Kauf des Sparbriefes angegeben, so dass der Kunde bei eventuellen Änderungen die Bank informieren muss. Während der Sparbrief immer vollständige Jahre als Anlagezeitraum aufweist, geben einige Banken auch Abzinsungspapiere mit anderen Bezeichnungen und von ganzen Jahren abweichenden Laufzeiten aus. Da sowohl die Laufzeit als auch die Höhe der Zinsen von Abzinsungspapieren bereits beim Erwerb der Wertpapiere feststehen, handelt es sich bei diesen um sichere und nicht spekulative Anlagen, welche besonders für den auf Sicherheit bedachten Sparer interessant sind. Wer ein wenig Risiko in diese Form der Anlage integrieren möchte, kann sich für Abzinsungspapiere in einer Fremdwährung entscheiden. In diesem Fall kann auf Grund von Wechselkursschwankungen der Ertrag des festverzinslichen Wertpapieres höher oder geringer ausfallen, da der Nennwert selbstverständlich in der Fremdwährung notiert wird. Gegen eine mögliche Insolvenz der Bank sind Abzinsungspapiere grundsätzlich abgesichert, lediglich nachrangige Sparbriefe sind nicht in den Einlagensicherungsfonds integriert und empfehlen sich somit nur bedingt für die Geldanlage.