Anlage in Klassische Fonds oder ETF?

Im Fondsbereich gibt es seit nunmehr rund zehn Jahren nicht mehr ausschließlich die klassischen Investmentfonds, die jeweils als Aktienfonds, Rentenfonds oder Geldmarktfonds aktiv von den Fondsmanagern verwaltet und gemanagt werden, sondern als zweite Hauptfondsart werden auch die so bezeichneten Exchange Traded Funds (ETFs) angeboten.

Waren diese ETFs in den ersten Jahren eher ein Insidertipp und nur in geringer Auswahl vorhanden, so sind diese auch unter der Bezeichnung Indexfonds bekannten ETFs inzwischen zu einer echten Alternative zu den klassischen Investmentfonds geworden. Daher stellt sich für viele Anleger die berechtigte Frage, ob man in einen klassischen Fonds oder ETF Fonds investieren soll? Um diese Frage beantworten zu können, muss man natürlich die Unterschiede zwischen den beiden Varianten kennen, aus denen sich zudem die jeweiligen Vor- und Nachteile der Anlageform ergeben. Die drei wesentlichen Aspekte, die den Anleger bei jeder Geldanlage interessieren und sicherlich auch beim Vergleich zwischen den klassischen Fonds und den ETF Fonds eine wichtige Rolle spielen, sind die Sicherheit, die Rendite und die Verfügbarkeit der Geldanlage. Im Hinblick auf Sicherheit und Verfügbarkeit sind ETFs und klassische Fonds im Grunde völlig identisch. Beide Varianten weisen kein Emittentenrisiko auf und besitzen ansonsten die jeweils für einen Fonds üblichen Risiken. Auch die Verfügbarkeit ist identisch, da die Fondsanteile jeweils täglich verkauft bzw. zurück gegeben werden können. Einen ersten Unterschied gibt es bezüglich der Renditen. Laut Statistiken ist es nämlich in der Vergangenheit so gewesen, dass die aktiv gemanagten klassischen Fonds nur in 20 Prozent aller Vergleichsfälle eine bessere Rendite erzielen konnten als die ETFs. Und das, obwohl doch gerade das aktive Management eine Stärke der klassischen Fonds sein soll.

Für den Anleger bedeutet das also, in 80 Prozent der Vergleichsfälle schnitt der ETF gleich gut oder sogar besser als der klassische Fonds ab. Die durchschnittlich bessere Rendite der ETFs wird noch etwas ausgebaut, da die Gebühren für den Anleger beim ETF teilweise erheblich geringer sind als beim klassischen Fonds. Fallen bei einem klassischen Fonds, je nachdem ob es sich um einen Aktienfonds, Rentenfonds oder Geldmarktfonds handelt, zum einen teilweise Ausgabeaufschläge von bis zu 5,50 Prozent und zudem Managementgebühren von mitunter bis zu 2,50 Prozent an, so überschreiten die Gebühren bei den ETFs selten die 1,5 Prozent Marke. Nimmt man all diese angesprochenen Aspekte zusammen, dann scheint die Frage – klassischer Fonds oder ETF´s relativ eindeutig dorthin gehend beantwortet werden zu können, dass deutlich mehr für die ETFs als für klassische Fonds sprechen. Lediglich die wesentlich größere Auswahl an klassischen Fonds ist ein Pluspunkt gegenüber den Exchange Traded Funds.