Anlagerisiko bei Geldanlagen minimieren
So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden sind auch die Anleger im Hinblick auf die Bedürfnisse und die Vorstellungen zur geeigneten Geldanlage. Vor allem was die zu erwartende Rendite eines Produktes und dessen Sicherheit angeht, gibt es teilweise gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Anlegertypen. Daher ist es auch sehr wichtig im Zuge einer Anlageberatung zu beachten, was der Anleger zum Beispiel im Hinblick auf die Sicherheit von einer Geldanlage erwartet.
Vorab sei gesagt, dass es weltweit kein einziges Anlageprodukt gibt, welches nicht zumindest ein kleines Risiko aufweisen würde. Das trifft selbst auf die so sicheren Spareinlagen oder Tagesgelder zu. Wie hoch das Anlagerisiko bei einem bestimmten Produkt ist, lässt sich anhand der Risikoklasse einschätzen. Insgesamt gibt es fünf Risikoklassen, in die ein Finanzprodukt eingeordnet werden kann, von hochspekulativ (Risikoklasse V) bis hin zu risikoarm (Anlageklasse I). Auch wenn man als Anleger weiß, in welche Risikoklasse ein Anlageprodukt fällt, so weiß man deshalb nicht automatisch, welche einzelnen Anlagerisiken mit der einzelnen Geldanlage verbunden sind. Aus dem Grunde ist es darüber hinaus sehr wichtig, dass die Anlagerisiken bekannt sind, die überhaupt bei einer Kapitalanlage oder bei Produkten aus dem Bereich regelmäßiges Sparen auftreten können. Die vier möglichen Anlagerisiken tragen die Bezeichnung Kursrisiko, Währungsrisiko, Ertrags- und Emittentenrisiko. Das bedeutendste dieser Anlagerisiken ist sicherlich das Emittentenrisiko, denn dieses kann für den Anleger sogar einen Totalverlust zur Folge haben.
Dieses Anlagerisiko beinhaltet, dass der Anleger sein Kapital dann verlieren könnte, wenn der Emittent der Geldanlage insolvent wird, also beispielsweise die Bank, bei der das Aktiendepot geführt wird. Lediglich offene Investmentfonds weisen dieses Emittentenrisiko nicht auf, denn das Kapital der Anleger wird getrennt von den Vermögenswerten des Fonds verwahrt. Neben dem Emittentenrisiko als das wohl gravierendste Anlagerisiko gibt es noch drei weitere mögliche Anlagerisiken. Ein weiteres Anlagerisiko ist das Währungsrisiko. Dieses Risiko tritt nur dann auf, wenn Anleger nicht in eine Euro-Anlage investieren, sondern in eine Fremdwährungs-Anlage. Das kann zum Beispiel auch ein Tagesgeld bei einer Schweizer Bank sein, welches dann in Franken geführt wird. Somit kann aufgrund des Währungsrisikos also auch ein eigentlich sehr sicheres Produkt wie das Tagesgeld durchaus zu einer risikoreicheren Geldanlage werden. Manche Bankprodukte weisen das dritte Anlagerisiko, dass Kursrisiko, im Prinzip schon automatisch als Eigenschaft aus. Denn auf der anderen Seite ist nicht nur das Kursrisiko vorhanden, sondern der Ertrag ergibt sich aus Kurschancen, die mit der Anlageform verbunden sind. Viele Anlagen mit einem Kursrisiko weisen gleichzeitig auch ein Ertragsrisiko auf, wie zum Beispiel Aktienfonds, manche Rentenfonds, Aktien, Derivate oder fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen.