Die „geheimen“ Bewertungskriterien der Schufa

Die Schufa ist den meisten Verbrauchern natürlich ein Begriff, denn ohne Schufa geht im Kreditbereich heute im Grunde gar nichts mehr. Nahezu jeder Bürger, der von einer deutschen Bank ein Darlehen haben möchte oder auch einen Mobilfunkvertrag abschließen möchte, muss zunächst der Auskunftserteilung seitens der Schufa über die von ihm gespeicherten Daten zustimmen.

Sind negative Merkmale in der Schufa vorhanden, dann ist es meistens so, dass man in Deutschland keine Chance hat, von einer Bank ein Darlehen zu erhalten. Bei den in der Schufa gespeicherten Daten handelt es sich zum einen um die zur Person gehörigen Daten wie Name, Geburtsdatum, Anschrift etc., und zum anderen um die so genannten Schufa-Merkmale. Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen, nämlich in negative, in neutrale und in positive Schufamerkmale. Zu den negativen Schufamerkmalen gehören zum Beispiel Mahnbescheide, Eidesstattliche Versicherungen, unerledigte Kredite oder auch Vollstreckungsbescheide. Unter die neutralen Schufamerkmale fallen vorhandene Kreditkarten, Mobilfunkverträge oder Kredite, während erledigte Kredite als positives Schufa-Merkmal gewertet werden können.

Neben diesen sehr objektiven Bewertungskriterien, auf deren Grundlage die Banken oftmals entscheiden, ob der Kunde aufgrund einer ausreichenden Bonität ein Darlehen erhalten kann, gibt es aber noch weitere Bewertungskriterien, die zwar nicht unbedingt geheim sind, aber dennoch nicht sehr bekannt sind. Zudem stellt sich bei einigen dieser Kriterien das Problem dar, dass hier mitunter die Objektivität fehlt oder verzerrt wird. Ein solches kaum bekanntes Kriterium zur Ermittlung der Bonität ist zum Beispiel, wie oft man seinen Arbeitsplatz bzw. seinen Wohnort in der Vergangenheit gewechselt hat. So wird es meistens als negativ bewertet, wenn man beispielsweise alle paar Jahre seinen Wohnort gewechselt hat. Denn daraus wird dann der Schluss gezogen, dass man genauso häufig den Arbeitsplatz gewechselt hat, was dann anscheinend durch Probleme mit dem Arbeitgeber verursacht wurde. Das diese Bewertung zwar manchmal zutreffen kann, aber auch genau das Gegenteil der Fall sein kann wird deutlich, wenn man die Hotelbranche als Beispiel nimmt. Hier ist es nämlich üblich, dass man häufig den Arbeitgeber wechselt, was aber in dieser Branche eher ein gutes Zeichen ist. Ein weiteres nicht immer objektives Bewertungskriterium ist der Wohnort bzw. die exakte Adresse. Es ist nämlich so, dass es Statistiken gibt die eine Auskunft darüber geben, in welchem Ortsteil einer Stadt bzw. noch exakter, in welcher Straße die Zahl an bonitätsmäßig schlechten Kunden überdurchschnittlich hoch sind. So kann es also dazu kommen, dass man in einer solchen Straße wohnt, und obwohl man selbst vielleicht eine sehr gute Bonität besitzt kein Darlehen bekommt, weil ein Scoring-System diese Wohnadresse generell als negatives Merkmal einstuft.