Geldverleih und Darlehen von Privat an Privat

Die meisten Verbraucher sind es gewohnt, dass sie sich an ein Kreditinstitut wenden, falls sie Kapitalbedarf haben. Schon viele Jahrzehnte sind es die Banken, die dafür sorgen, dass sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen bei Bedarf mit Geld ausgestattet werden. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich immer mehr unterschiedliche Kreditarten entwickelt, sodass es heutzutage möglich ist, für nahezu jeden Verwendungszweck das genau passende Darlehen zu finden.

Allerdings ist es nach wie vor nicht so, dass automatisch jeder Kreditsuchende auch ein Darlehen von der Bank erhält, da die ausreichende Bonität eine sehr wichtige Voraussetzung dafür ist, um einen Kredit zu erhalten. Eine weitere Entwicklung besteht im Darlehensbereich darin, dass nicht mehr ausschließlich Kreditinstitute Darlehen vergeben, sondern mittlerweile auch Privatpersonen bereit sind, ihr Geld an andere Personen zu verleihen. Der Geldverleih von Privatleuten an Privatleute hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, was vor allem den sogenannten Kreditbörsen zu verdanken ist. Die Kreditbörsen, mitunter auch als Kreditportale bezeichnet, sorgen nämlich dafür, dass sich Kreditsuchende und Kreditgeber finden und miteinander in Kontakt treten können. Meistens bleibt es nicht bei der reinen Kontaktaufnahme, sondern es kommt anschließend ein Darlehensvertrag zustande. Solche Kreditportale bieten auf der einen Seite interessierten Anlegern die Möglichkeit, ihr Kapital zu verleihen und demzufolge eine Rendite zu erzielen. Andererseits haben Kreditsuchende die Möglichkeit, eine Finanzierung nutzen zu können, die unabhängig von den Banken ist. Dies kann mitunter diverse Vorteile beinhalten.

Insbesondere für Verbraucher, die einen negativen Eintrag in der SCHUFA haben, ist der Kredit an Privatleute nicht selten eine Art letzter Ausweg, da Banken selten dazu bereit sind, Darlehen an Personen mit negativem SCHUFA-Eintrag zu vergeben. Privatpersonen sind in diesem Bereich meistens nicht so „streng“, sodass ein Privatkredit oftmals auch unter der Voraussetzung vergeben wird, dass sich ein negativer Eintrag in der SCHUFA befindet. Ein Grund für die etwas „freizügigere“ Kreditvergabe ist sicherlich, dass die vergebenen Darlehenssummen bei Weitem nicht so hoch sind, wie es bei einem Bankkredit der Fall wäre. Beim Privatkredit ist es nämlich meistens so, dass es nicht nur einen Darlehensgeber, sondern mehrere unterschiedliche Kreditgeber gibt. Wer als Kreditsuchender beispielsweise ein Darlehen über 6.000 Euro benötigt, der findet über die Kreditbörse oftmals beispielsweise fünf verschiedene Darlehensgeber, die jeweils einen Betrag von 1.200 Euro verleihen. Das Ausfallrisiko hält sich also für den einzelnen Kreditgeber in Grenzen, zumal es meistens auch eine Art Absicherung über die Kreditbörse gibt.