Hohe Rendite trotz niedrigem Garantiezins?
Die vielen Anlageformen, die heute am Finanzmarkt angeboten werden, unterscheiden sich unter anderem auch in der Rendite. Nicht nur die Höhe der Rendite kann sich zwischen den diversen Produkten deutlich unterscheiden, sondern auch die Art der Rendite kann unterschiedlich gestaltet sein. Häufig erhalten die Anleger zum Beispiel Zinsen, falls sie sich für eine verzinsliche Anlageform entscheiden, wie beispielsweise für das Tagesgeld, eine Spareinlage oder für eine Anleihe.
Neben den Zinsen gibt es aber noch andere Ertragsarten, wie zum Beispiel Kursgewinne, Währungsgewinne und natürlich auch Dividenden, die man bei vielen Aktien erhält. Manche Produkte beinhalten auch eine Mischung aus verschiedenen Ertragsarten, wie es zum Beispiel auch bei der privaten Rentenversicherung oder bei der Kapitallebensversicherung der Fall ist. Beide Produkte beinhalten zwei verschiedene Ertragsarten, nämlich zum einen die garantierten Zinsen (Garantiezins) und zum anderen die Überschussbeteiligung, die an den Versicherungsnehmer gezahlt wird. Gerade der Garantiezins ist jedoch in den vergangenen Jahren deutlich gesunken und liegt inzwischen nur noch bei 1,75 Prozent. Daher stellen sich nicht wenige Sparer und Anleger die Frage, ob man bei einer privaten Renten- oder Kapitallebensversicherung trotz der geringen Garantiezinsen noch eine hohe Rendite erzielen kann. Grundsätzlich kann diese Frage so beantwortet werden, dass es vom Prinzip her auch bei einem geringeren Garantiezins möglich ist, noch eine gute Gesamtrendite zu erzielen.
Denn der Garantiezins macht ohnehin nur den kleineren Teil der Gesamtrendite aus, während der deutlich größere Teil aus der Überschussbeteiligung stammt. Auf der anderen Seite ist es derzeit jedoch so, dass nicht nur die Garantiezinsen niedrig sind, sondern auch die Gesamtrendite der Lebensversicherungen in den vergangenen Jahren gesunken ist. Dies ist vor allem auf die insgesamt niedrigen Kapitalmarktzinsen zurückzuführen. Denn die Überschüsse, die von den Lebensversicherern erwirtschaftet werden, ergeben sich natürlich auch aus den Erträgen, die der Versicherer aus verschiedenen Anlagen heraus erzielt. Dabei handelt es sich meistens um sehr sichere und demnach verzinsliche Anlagen. Und gerade diese verzinslichen Anlageformen sind zurzeit eben mit einer relativ geringen Rendite ausgestattet. Daher fällt auch die Überschussbeteiligung für die Versicherten niedriger als früher aus, sodass es insgesamt betrachtet schon so ist, dass die Kapitallebensversicherung aktuell keine wirklich hohe Rendite aufweisen kann.