Kosten für Immobilienkredit richtig berechnen

Der Immobilienkredit ist zwar vom Zinssatz her momentan der günstigste Kredit, den Privatkunden von der Bank überhaupt bekommen können. Berücksichtigt man jedoch die hohen Kreditsummen, die bei einem Immobiliendarlehen in der Regel im Spiel sind, so fallen natürlich hohe Gesamtkosten in Form der Kreditzinsen an, die über einen Zeitraum von nicht selten 30 Jahren und mehr zu zahlen sind.

Aus dem Grunde ist es auch sehr wichtig, die Kosten für einen Immobilienkredit richtig zu berechnen und auch darauf zu achten, dass man über alle möglichen Kosten informiert ist. Die Kreditzinsen sind mit Sicherheit der offensichtlichste Kostenfaktor, aber dennoch gibt es hier einige Feinheiten zu beachten. Entscheidend ist nämlich nicht der Nominalzins, sondern der Effektivzins, der von der kreditgebenden Bank angegeben wird. Der Effektivzins beinhaltet zwar einige, aber nicht alle Kosten, die im Zusammenhang mit dem Immobilienkredit entstehen können. Wichtig ist beim Effektivzins zum Beispiel zu hinterfragen, wie oft die geleistete Tilgung bei einer monatlichen Ratenzahlung verrechnet wird. Desto öfter die Tilgung nämlich verrechnet wird, umso „günstiger“ ist der Kredit. Denn während der Kreditnehmer die Zinsen bei einer monatlichen Tilgungsverrechnung nur auf Basis des aktuellen Restschuldsaldos Monat zahlt, würde der Kunde bei einer vierteljährlichen Tilgungsverrechnung immerhin zwei Monate länger für einen Kreditbetrag zahlen, den er zu einem Teil schon getilgt hat. Neben den Zinsen gibt es gerade beim Immobilienkredit noch weitere Kosten, die berechnet werden können und einkalkuliert werden sollten.

Zu nennen sind hier zum Beispiel Bearbeitungsgebühren und Kontoführungsgebühren. Das Thema Bearbeitungsgebühren ist allerdings im Bereich der Verbraucherkredite aktuell sehr umstritten, denn einige Gerichte haben diese Bearbeitungsgebühren bereits für nicht zulässig erklärt. Neben den Zinsen, eventuellen Bearbeitungsgebühren und Kontoführungsgebühren gibt es im Bereich der Baufinanzierung noch besondere Gebührenarten und weitere Kosten, die man so bei kaum einem anderen Kredit finden kann. Auch diese Kosten sollten beachtet werden und im Vergleich der Angebote durchaus eine Rolle spielen. Zu nennen sind hier beispielsweise die Bereitstellungszinsen, die allerdings nur anfallen, wenn ein längerer Zeitraum zwischen der Bereitstellung des Hypothekendarlehens und der Inanspruchnahme durch den Kunden liegt. Manche Banken berechnen diese Bereitstellungszinsen ab einem Monat, manche auch erst nach sechs Monaten. Weitere Kosten, die ebenfalls auftreten können, sind die Schätzkosten, falls die Bank eine Bewertung der zu finanzierenden Immobilie vornimmt.