Mit Schufaeintrag ein Girokonto eröffnen
Generell ist es in Deutschland so, dass jeder voll geschäftsfähige Bürger ein Girokonto eröffnen kann. Das gilt auch für Minderjährige, wenn die Eltern der Kontoeröffnung ausdrücklich zustimmen. Dennoch haben nur die Sparkassen vom Gesetz her die Pflicht, einen Antrag auf eine Girokontoeröffnung auf jeden Fall anzunehmen, während die Groß- und Privatbanken ohne weitere Begründung die Eröffnung eines Girokontos auch ablehnen können. Dieses geschieht vor allen Dingen dann, wenn der Antragsteller entweder kein festes Einkommen nachweisen kann oder aber negative Schufaeinträge vorhanden sind.
Kann man dennoch mit Schufaeintrag ein Girokonto eröffnen, oder hat man dann keine Chance, außer bei der Sparkasse ein Girokonto zu bekommen? Vom Grundsatz her spricht nichts dagegen, dass man bei einem negativen Schufaeintrag dennoch ein Girokonto eröffnen kann. Denn mit der reinen Eröffnung und Führung des Girokontos sind seitens der Bank noch keinerlei Risiken verbunden, wie es zum Beispiel bei der Kreditvergabe an einen Kunden mit einem negativen Schufaeintrag in höherem Maße der Fall wäre. Erst wenn auf dem Girokonto ein Dispokredit eingeräumt werden würde, hätte die Bank mitunter ein erhöhtes Risiko zu tragen. Aus diesem Grunde gibt es auch einige Banken, die der Girokontoeröffnung trotz einer negativen Schufa durchaus zustimmen. Zumal ein negativer Schufaeintrag zum Beispiel auch dann bereits vorhanden sein kann, wenn man einen Mahnbescheid bekommen hat, weil man eine falsche Rechnung nicht bezahlen möchte. Dieser Mahnbescheid und der folgende negative Schufaeintrag haben jedoch im Grunde überhaupt keine Auswirkung auf die Kreditwürdigkeit eines Kunden.
In Deutschland handhaben es die Banken so, dass wenn ein Girokonto trotz Schufaeintrag eröffnet wird, dieses Konto dann zu 99,9 Prozent als Guthabenkonto geführt werden muss. Das bedeutet, dass der Kunde das Konto nicht überziehen darf und auch keinen Dispokredit erhält. Manche Banken gehen noch einen Schritt weiter und zahlen dem Kunden das Guthaben nur bis zu einem Sockelbetrag von 10 oder 20 Euro aus, der zur Begleichung der Kontoführungsgebühren dienen soll. Eine Alternative für Kunden mit negativer Schufa zur Girokontoeröffnung in Deutschland ist die Kontoeröffnung bei einer ausländischen Bank, vornehmlich in der Schweiz oder auch in Österreich. Viele ausländische Banken legen legen nämlich keinen Wert auf die Schufa-Auskunft als Bonitätsnachweis und stellen daher den Kunden auch dann ohne Probleme ein Girokonto zur Verfügung, wenn Negativmerkmale vorhanden sind. Hier zählt meistens nur ein geregeltes Einkommen als Bonitätsnachweis oder es wird mitunter sogar auf jede Art von Nachweis verzichtet.