Zinsbindungsdauer beim Baukredit beachten
Viele Baukredite werden derzeit zu extrem günstigen Konditionen angeboten, sodass manche Kreditnehmer einen Zinssatz von teilweise unter zwei Prozent zahlen müssen. Allerdings ist es in der Praxis so, dass die sehr günstigen Bauzinsen von einigen Voraussetzungen abhängen. Zu nennen ist hier beispielsweise die Bonität des Kunden, die aus Sicht der meisten Banken natürlich hervorragend sein muss, damit ein Zinssatz von 1,5 oder noch weniger Prozent vergeben wird.
Darüber hinaus entscheidet definitiv auch das Eigenkapital darüber, welchen Zinssatz der jeweilige Kredit beinhaltet. Hier ist es so, dass die Banken einen möglichst hohen Eigenkapitalanteil sehr positiv bewerten, während kaum oder gar nicht vorhandenes Eigenkapital meistens dazu führt, dass die Bauzinsen zum Teil deutlich höher als die besten Konditionen in dieser Sparte sind. Ein weiterer Faktor, der sich definitiv ebenfalls darauf auswirkt, welche Kreditzinsen der Kunde letztendlich zahlen muss, ist die gewählte Zinsbindung. Um den Mechanismus der Zinsbindung zu verstehen, sollte zunächst einmal deutlich gemacht werden, dass es bei den Baukrediten bezüglich der Zinsgestaltung immer zwei Varianten gibt. Einerseits kann der Kunde ein variabel verzinsliches Darlehen wählen, was in der aktuellen Niedrigzinsphase jedoch keinesfalls zu empfehlen ist. Die zweite grundsätzliche Alternative besteht darin, sich für eine Zinsbindung zu entscheiden, die von den Banken oftmals auch als Zinsfestschreibung bezeichnet wird. Bei der Zinsbindung ist es so, dass der im Darlehensvertrag vereinbarte Zinssatz für einen festgelegten Zeitraum gilt und während dieser Periode auch nicht von der Bank geändert werden kann. Die Zinsbindung ist definitiv aktuell die empfehlenswerte Variante, denn natürlich möchten Kreditnehmer davon profitieren, dass sie sich die günstigen Zinsen möglichst lange sichern können.
Bei der Wahl der Zinsbindung ist es nun so, dass sich der Kunde bei den meisten Banken zwischen mehreren Laufzeiten entscheiden kann. In aller Regel sind es fünf, zehn, 15 und 20 Jahre, die als Zeiträume angeboten werden. Da die Zinsen aktuell sehr niedrig sind, würden natürlich zunächst einmal alle Kreditnehmer sagen, dass sie sich für die Laufzeit von 20 Jahren entscheiden. Allerdings gibt es ein weiteres Detail zu beachten, denn die Zinsbindung ist eng mit dem jeweiligen Zinssatz gekoppelt. Konkret heißt das, dass eine Zinsfestlegung von beispielsweise fünf Jahren zu einem günstigeren Zinssatz möglich ist, als wenn sich der Kunde für eine Zinsbindung von zum Beispiel 15 Jahren entscheidet. Der Grund ist schlichtweg der, dass in der aktuellen Niedrigzinsphase natürlich jeder Kreditnehmer möchte, dass die günstigen Zinsen für einen möglichst langen Zeitraum gesichert werden. Die Banken haben hingegen ein gegenläufiges Interesse, denn schließlich verdienen sie an den Zinsen. Demzufolge sollte stets ein gutes Mittelmaß zwischen günstigem Zinssatz und optimaler Zinsbindungsfrist gefunden werden. Daher macht es in dem Zusammenhang auch Sinn, die Angebote hinsichtlich dieses Faktors im Detail zu überprüfen.